Dreams & Fears - Das Unbewusste lauert
Worum geht es?
Wünsche, Phantasien, Visionen,
Tagträume, Albträume,
Sehnsüchte, Hirngespinste,
Einbildungen, Ängste,
Bedrohungen,
Rollenerwartungen,
Enttäuschungen,
Enge, Bedrängnis,
Vergänglichkeit, Tod,
Verunsicherung,
Lähmung, Schrecken,
Panik, Hoffnungen,
Utopien.
Die Teilnehmer sind Künstler aus Stuttgart und der Region, gemischt mit sehr guten Positionen aus Brexit-Land, der Schweiz, Mannheim, Landshut und Berlin.
Im Einzelnen nehmen teil:
Christine Kowal Post
BIOGRAPHIE
1970-74 University College of
Wales,
1972-73 Accademia delle
Belle Arti, Florence
1982-91 Studio in Liverpoo and
Treuddyn, North Wales
1992-96 Studio in Netherlands
1997- Currently East Sussex
Kowal Post präsentiert ihr "Packs of Dogs".
Die Installation beschäftigt sich mit unseren Versuchen, die Natur zu kontrollieren. Hunde leben seit Jahrtausenden mit Menschen zusammen. Menschen tendieren dazu, Hunde zu vermenschlichen. Viele der Hunde in der Installation weisen auf die Kontrolle durch den Menschen hin, zum Beispiel in Form von Halsbändern, Maulkörben, Mäntelchen etc. Jedoch scheitert der Mensch letztlich immer wieder mit seinem Versuch, die Natur zu kontrollieren. Die Hunde brechen aus.
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susanne kutter
Biographie
1977-1982 | Polytechnische Oberschule Frankfurt (Oder) |
1982 | Ausreise aus der DDR, Umzug nach Hamburg |
1982-1984 | Bondenwald Gymnasium, Hamburg |
1984-1990 | Kopernikus-Gymnasium Rheine, Abitur |
1991-1999 | Studium der Germanistik und Philosophie, Westfälische-Wilhelms-Universität Münster |
1992-2000 | Studium der Freien Kunst und Sek. I/II, Kunstakademie Münster (bei Paul Isenrath und Guillaume Bijl) |
1997 | Meisterschülerin von Paul Isenrath |
2000 | Aufenthaltsstipendium für Paris |
Freie Kunst Diplom (mit Auszeichnung), Kunstakademie Münster | |
2002 | DAAD-Studienaufenthalt New York |
Ein Rendezvous. Hände kommen sich unbeholfen näher, nervöses Ziehen an der Zigarette. Zucker darf im Tee nicht fehlen. Der Plattenspieler spielt "Der Rosenkavalier". Dann nimmt das Unheil seinen Lauf. Die Zuckerdose (2011) beginnt mit dem vertrauten Miteinander eines Paares in ihrem Wohnzimmer und endet mit der katastrophalen Zerstörung des Raumes. Sobald das Paar das Zimmer verlassen hat, entwickelt dieses ein sonderbares Eigenleben. Mit lautem Krachen rückt die Wand unaufhaltsam in den Raum hinein und schiebt dabei, ähnlich einer Schrottpresse, die gesamte Einrichtung zusammen, bis diese nur mehr ein Trümmerhaufen ist.
Kutter inszeniert Wohnräume, mit dem Ziel, ihnen ihre Bewohnbarkeit zu nehmen. Der Wohnraum, der zunächst Ordnung und Normalität verspricht, löst sich in dem destruktiven Prozess, dem er ausgesetzt wird, regelrecht auf. Der Fokus liegt auf der Transformation des Raumes, die die Divergenz zwischen anfänglichem Wohnidyll und finalem Desaster auslöst.
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Mareike Lee
Biographie
2001 Universität der Künste, Berlin
2002 University of Toronto
2003 Nova Scotia College of Art and Design, Halifax CA.
Mareike Lee führt das Prinzip des Ausblicks und Aufbruchs weiter: mit Maschendraht. Sie bricht dessen Aggregatzustand auf, so dass dieser sich verwandelt: er wird zu etwas textilem wie Pelz oder wie ein Vorhang, zu etwas Organischem wie Federn oder Vogelflügel, zu etwas Warmem. Die Installation im Kunstbezirk trägt den Titel "Powering down at dusk". Die Zeichnungselemente nennt Mareike Lee "Chain Links".
Mareike Lee spielt assoziativ mit den von ihr verwendeten Begriffen. Dabei gilt ihr Interesse den vielfältigen Bedeutungen der Worte. Die Chain Links stehen für Gleichförmigkeit, Regelmäßigkeit, Konformität, Vollkommenheit und Systematik, Endlosigkeit, innen/außen und die Zone des Dazwischen, für Verkettung und Vernetzung unzähliger Elemente, die ein Ganzes bilden: eben ein Maschennetz. Aber auch für Einschränkung, ein- und ausgesperrt sein, gefangen sein.
Zur Visualisierung ihres Assoziationsfelds eignet sie sich den industriell perfekt hergestellten Maschendraht an und macht ihn weicher und leichter. Im Gegensatz zu den tatsächlichen zweidimensionalen Zeichnungen wird der dreidimensionale Aspekt zur mentalen Landschaft. Das Ziehen der Linien wird für die Künstlerin zur Meditation und Kontinuität und zum "Flow".
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nikolai rapp
Biographie - andersrum
- 2015 Aufenthalt Shanghai/Changzhou, China
- 2014 Aufenthalt Accra, Ghana
- 2013 artist in residence, Schweden
- 2012 Diplom (Fotografie)
- 2012 Aufenthalt Maputo, Mosambik
- 2010-2011 Studium an der „University of Stellenbosch“ bei Hentie van der Merwe, Südafrika
- 2006-2012 Studium an der Fachhochschule Bielefeld bei Prof. Emanuel Raab, Prof. In Suse Wiegand, Prof. Axel Grünewald
- 1983 geboren in Filderstadt.
Nicolai Rapp sieht sich selbst und seine Arbeit zwischen journalistischer Fotografie und Kunst. Seine Themen transportieren meist politische Botschaften wie in den hier gezeigten Arbeiten die Kritik an unserer Überflussgesellschaft. Nicolai Rapp setzt sich mit seinen Themen intensiv gedanklich auseinander, bevor er zur Kamera greift. Trotz seines unnachgiebigen Blicks ist ihm die Ästhetik und die Wirkung seiner zarten, malerischen Fotos wichtig.
Viele Afrikaner haben den Wunsch nach einer helleren Haut. Es gilt: "Weiß sein, heißt schön sein, heißt erfolgreich sein." Um diesem Ideal näher zu kommen, wird die Haut mit Bleichcreme behandelt. Dass die meisten Bleichcremes nicht für eine Ganzkörperbehandlung geeignet sind, den natürlichen UV Schutz zerstören und das Krebsrisiko ansteigen lassen, wissen die meisten nicht. Nicolai Rapp hat seine Fotos nach dem Ausbleichten mit eben dieser Bleichcreme behandelt, die die Pigmente nach und nach auflöst.
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margarete rebmann
Biographie
1948 geb.,
Studium in Stuttgart,
Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland,
4 Kunst-am-Bau - Aufträge,
3 Kuratorate, lebt und arbeitet in Stuttgart.
"Alice" ist eine Metapher für die Undurchdringlichkeit der Welt, in der wir leben. "It's a mixture of signs which you can hear and see but not understand" ist ein Zitat aus Lewis Carroll Erzählungen "Alice in Wunderland" und "Alice Through the Looking-glass".
Alice befindet sich in einer Welt, in der eine andere Logik, ein traumhaft sich verselbständigendes Chaos herrscht. Die Tiere, Gestalten und Wunderwesen hat Margarete Rebmann in piktogrammartige Zeichen und Symbole in einem wirbelnden Kosmos zusammengeführt. Alice ist in Raum, Zeit und Sprache verunsichert. Trotz der missglückenden Kommunikation ist sie zwar eingebunden in diese absurde Gesellschaft, und doch bleibt sie einsam, ohne wirkliche Berührung mit ihr. Margarete Rebmanns Arbeiten sind Choreografien aus einem und für ein "Leben über bewegten Gründen - und nichts in Sicht, das uns hält."
Die plastische Zeichnung "Herzklopfen" besteht aus Kautschuklinien, die in Augenhöhe des Betrachters angebracht sind. Ausgangspunkt ist ein Elektrokardiogramm der Künstlerin selbst, in dem der psychische Zustand der Angst vorherrscht. Solche Diagramme, wie sie uns hier entgegentreten, kennen wir nicht nur als grafische Dokumentation eines stets bedrohten Gesundheitszustands, sondern auch von physikalischen Vorgängen, geologischen Ereignissen oder wirtschaftlichen Auf- und Abschwüngen. Aus den Versatzstücken der Realität entstehen so einerseits Dynamik und andererseits die Drohungen des radikalen Stillstands.
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raimund reiter
Biographie
1950 geboren in Eichendorf
Schulzeit in Landshut
Bankkaufmann, Dipl.-Betriebswirt (FH), Volksschullehrer
als Grafiker und Maler Autodidakt
1984 eigene Radierwerkstatt in Käufelkofen
seit 1985 Einrichtung eines druckgrafischen Ateliers in Piflas bei Landshut
2009 Verleihung des Kulturförderpreises der Stadt Landshut.
Die hermetischen, satt dunklen Bilder von Raimund Reiter sind Aquatinta-Radierungen, deren Formen sich einer Fixierung umso mehr entziehen, je mehr sich unser Auge bemüht, auf diese diffusen Formangebote scharfzustellen, zu fokussieren. Geben wir dieses Bemühen auf, so erscheint ein flüchtiges Nachbild auf der Netzhaut: Manches erinnert an nächtliche Lichtreflexe, ein Gitter vielleicht, an das Spiel von Licht und Schatten, es ist nicht viel, was uns diese Bilder an Gegenständlichem anbieten, der Gegensatz von Hell und Dunkel bleibt geheimnisvoll und löst sich vor unseren Augen auch immer wieder auf.
Dieser Eindruck des Flüchtigen, der durch die durchgehende Unschärfe und auch durch das extrem Ausschnitthafte der Bilder vermittelt wird, ähnelt nicht ohne Grund den Eigenheiten der Fotografie. Denn tatsächlich sind es stets Fotografien, welche Raimund Reiter seinen Bildfindungen zu Grunde legt, meist Realitäten aus zweiter Hand, aus Zeitschriften entnommen oder auch vom Fernseher abfotografiert, werden diese zu dunklen Visionen verfremdet. Das Abschattieren sättigt die Bildfläche immer mehr mit diesem samtenen Schwarz, welches das wenige Licht, das diesem Prozess entgeht, umfängt und das labile Gleichgewicht in den Bildern zu einem inneren Pulsieren bringt.
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tine schumann
Biographie
1972
geboren in Kirchheim/ Teck
2006
Diplom für Bildende Kunst, Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
2001 - 2006
Studium der Malerei bei Professor Sighard Gille an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
1999 – 2001
Fachklasse für Malerei und Grafik bei Thomas Hellinger Fachhochschule für Kunsttherapie, Nürtingen.
Tine Schumann beschäftigt sich mit unserer Gesellschaft und deren Veränderungen. In ihren Arbeiten spürt sie gesellschaftlichen Konflikten nach und entwickelt in tierfabelgleichen Szenarien Metaphern für unsere Gegenwart. Ihre Bilder thematisieren Verunsicherung. Sie zeigen straßenkampfartige Szenarien. Die bühnenbildähnliche dreidimensionale Inszenierung unterstützt die Dramatik der Bilder und ermöglicht es dem Betrachter, sich in die Szene hineinzubegeben und diese greifbar zu erleben.
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fritz stier
Biographie
geb. 1951 in Mannheim; Künstler und Kurator;
Kunststudium (Berlin u. Mannheim);
1976 - 1980 Tätigkeit als Kunst- und Gestaltungstherapeut;
1980 Gründung von "art now ", einem Kunstraum in Mannheim;
Seit 1999 Ausstellungsleiter des Kunstverein Viernheim;
Seit 2006 Mitinitiator und Künstlerischer Leiter des Kunsthaus Viernheim;
2009 Mitinitiator von Aktionsbündnis Bildende Kunst Mannheim;
2010 Mitinitiator von KING KONG Contemporary Art Project; 2014 Mitinitiator von KUNSTFLUG Kongress/Festival.
Lebt und arbeitet in Mannheim und Viernheim.
In der Arbeit "BODHI" (sanskrit: Erwachen, Erkennen, Wissen) geht es um äußere Gewalt und innere Stärke, um die Sehnsucht nach metaphysischer Heimat und vielleicht sogar um den Wunsch nach Unsterblichkeit. Die Heiterkeit der vermeintlichen Opfer verweist, wenn man z.B. der japanischen Inkonografie folgt, auf einen vollkommen erleuchteten Geist. Im Zentrum der Arbeit sieht man Gesichter, die in einen schlafähnlichen, kontemplativen Zustand versunken sind. Die Gesichter sind weißbläulich gefärbt, fast wie antike Marmorbüsten erscheinend, was durch die Projektion auf mattschwarze Hartschaumplatten noch verstärkt wird.
Mehr von Fritz Stier HIER.
nele waldert
Biographie
geb. 1964 | in Düsseldorf |
1986-1988 | Meisterschule für Bildhauerei in Graz/Österreich |
1988-1991 | Kunstakademie München |
1991-1995 | Kunstakademie Düsseldorf |
1993 | Meisterschülerin bei Fritz Schwegler |
1997 | Arbeitsstipendium bei Triangle in Marseille/Frankreich |
2001 | Radschlägerpreis Düsseldorf |
2001 | Skulpturenwettbewerb des Landeshörfunkpreises NRW |
2004 | Preis der Darmstädter Sezession |
2004-2006 | Lehrauftrag für Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf |
WS 2007/08 | Lehrauftrag für Bildhauerei an der Universität Paderborn |
2010 | Arbeitsstipendium Künstlerhaus Lukas, Ahrenshoop |
2010-2011 | Lehrauftrag für Bildhauerei an der Universität Paderborn |
Die Statuetten von Nele Waldert haben kein Alter, keine Identität, keine Herkunft und keine besonderen Absichten. Ihre Augen verlieren sich im Nichts und ihre halbgeschlossenen Lippen deuten einen unaussprechlichen Ausdruck an, unfähig - und ohne Notwendigkeit - zu sprechen. Sie entbehren jeder Beziehung zur Sprache, zu weit entfernt von ihr erwarten sie heiter ihren ersten Atemzug, so, als ob der Kreationsprozess zwischen Ding und Lebewesen zum Stillstand gekommen wäre und die Evolution zögern würden, fortzuschreiten. Sie besitzen eine universelle Gestalt, aber keine individuelle Seele. In diesem stillen und beschaulichen Schweben, mal spielerisch, mal drollig, mal melancholisch, lösen sie unmittelbar die Empathie des Betrachters aus und reflektieren wie ein emotionaler Spiegel seinen Gemütszustand. Auf diese Weise bleibt den Figuren etwas vom Geist des Betrachters zurück, jedes Mal, vielleicht für immer in Erwartung, erstmals wirklich zu atmen.
Mehr von Nele Waldert finden Sie HIER:
margot witte
Biographie
1958 in Göttingen geboren
Künstlerische Ausbildung
1999-2006 Studienaufenthalte an der Europäischen Kunstakademie Trier.
Kursleitung Siebdruck und Malerei ab 2009 in eigener Siebdruck-Werkstatt in Karlsruhe-Durlach
lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin mit den Schwerpunkten Malerei und Siebdruck in Karlsruhe.
Rasterförmige Ordnungskonzepte spielen in den Arbeiten von Margot Witte fast immer eine wesentliche Rolle. Mit der Technik des Siebdrucks erzeugt die Künstlerin komplexe Raum- und Farbkompositionen, die in ihrem Aufbau der Darstellungsform eines Computerbildschirms entsprechen, mit dem Unterschied, dass die Pixel hier in stark vergrößerter Form erscheinen. Die mehrschichtigen Porträts changieren zwischen Individualität und gesichtsloser Masse und verändern sich je nach Blickwinkel und Abstand des Betrachters. Je näher man die quadratischen, objekthaften Bilder betrachtet, desto diffuser wirkt das Motiv und desto weniger ist zu erkennen.
Mehr von Margot Witte finden Sie HIER.
helmut anton zirkelbach
Biographie
1962 Geboren in Schorndorf / Württemberg
Freischaffender Bildender Künstler
Lebhafte Ausstellungstätigkeit.
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Zirkelbach präsentiert den "Tailfinger Totentanz" und "La Danse Macabre".
Der Tod kann mitten in der Lust des Erdenlebens eintreten. Zirkelbach schafft Bilder, den Menschen belehrend, an den Tod erinnernd und vielleicht mit der Hoffnung auf eine magische Wirkung verbunden.
"La Danse Macabre" zeigt eine hochgewachsene Frauengestalt mit kräftigem, trainiertem Oberkörper, schlanker Taille, gewandet in ein trägerloses, rotes Ballkleid mit glockenförmigem, reich mit Schlüsselfalten versehenem Rock. Eine verhalten tänzerische, lockende selbstbewusste Pose: Die Figur Dynamik vermittelnd, der Kopf geneigt, wie ins Leere blickend, ein skelettierter Schädel mit großen Augenöffnungen, den Mund leicht geöffnet, ein malerisches Spiel mit Schatten und Licht. Beklemmend.