Jazz ganz zum Schluss

Abschluss-Feier am 20. Juni 2009 ab 20:00 Uhr im KUNSTBEZIRK

Gutturales Schweben im KUNSTBEZIRK zum Abschluss von 2009_querschnitt

 

Zwei Saxophonspieler, die kurz vor ihrem Abschluß in der Musikhochschule stehen, verwandelten die Finissage der  Ausstellung 

 

‘2009_querschnitt - aktuelle bildhauerische Positionen der Gegenwart’ 

 

in ein spartenübergreifendes Gesamtkunstwerk. Unter dem Motto 

 

‘Jazz im Kunstbezirk’ 

 

hatte der Förderkreis Bildender Künstler Christoph Beck, Tenor-Saxophon und Heiko Giering, Bariton-Saxophon zur musikalischen Begleitung der Finissage am Samstag, den 20. Juni eingeladen. Die beiden mußten nur eine Tür weitergehen, denn im BIX, Jazzclub nebenan sind sie öfter zu hören und zu sehen. Beiden gelang in vier Sets eine einfühlsame Verschmelzung von Klang, Raum und Plastik. Ihr fein aufeinanderabgestimmtes Spiel mit einem Wechsel aus stillen, schwebenden Passagen und überraschenden , rhythmisch unterlegten Klängen, öffnete zu den ausgestellten Arbeiten neue Zugänge und Sehweisen und ließ sich wiederum selbst von der sie umgebenden Kunst inspirieren und tragen. Es war keine laute, lärmende Party, sondern ein fast lyrischer, melodischer Ausklang, mit der diese beeindruckende Ausstellung endete. 


 

2009_querschnitt im KUNSTBEZIRK

 

 

Die Ausstellung lief vom 3. März bis zum 20. Juni 2009.

Geöffnet war dienstags bis freitags von 15-19.00 Uhr

und sonnabends von 15-18.00, außer an Feiertagen.

Sonderführungen auf Anfrage: 0171-3328550.


 

 

An einem regnerischen Märzabend wurde eröffnet. Viele kamen und erlebten die gelungene Vernissage, bei der unter anderem Urs Klebe Texte der ausstellenden Künstler vortrug.

 

U. Klebe schlägt sein Publikum in Bann

HANS ALBRECHT

„Das, was aus Bestandteilen zusammengesetzt ist, dass es ein einheitliches Ganzes bildet, nicht nach Art eines Haufens, sondern wie eine Silbe, das ist offenbar mehr als bloß die Summe seiner Bestandteile.“

 

Mehr über Hans Albrecht hier.

 

BETTINA BÖHM

’MANCHMAL IMMER’

„’MANCHMAL IMMER’: eine kleine, in sich geschlossene Welt, ein Ort für allerlei Kuriositäten.

 

In Hütten, Verschlägen und Schränken, in Wäldern und hinter Wänden tummeln sich drei Charaktere in unterschiedlichen Rollen und Situationen, die jedoch alle thematisch in engem Zusammenhang stehen, und , nicht nur verworrenes, und zu keiner Zeit geklärtes Beziehungsgeflecht wiederspiegeln.

 

Nur dem Geduldigen offenbaren sich bei längerem Betrachten der Videoschleifen subtile Entgleisungen und ungeahnte Erweiterungen...“

 

JOSEPHINE BONNET

Icefishing oder der letzte Eskimo

„Die hier gezeigte Installation „Icefishing oder der letzte Eskimo“ von Josephine Bonnet gehört zu dem von ihr entwickelten Genre der Kofferarbeiten. Wichtig ist der Künstlerin in diesen bildhauerischen Arbeiten, Unabhängigkeit – sowohl in der Mobilität als auch in der Wahl des Ausstellungsortes, zu erreichen. Eine dem Zeitgeist entsprechende Flexibilität kommt hier zum Tragen.

Die einzelnen Elemente der Installation passen in den dazugehörigen Koffer und können von der Künstlerin leicht und platzsparend mit öffentlichen Verkehrsmitteln, wie Bahn und Bus transportiert werden. Auch der Gedanke autark zu jederzeit und an jedem Ort eine Installation ist Teil des Konzepts, in dem ein Koffer den Rahmen für eine Installation vorgibt. In einer Art Performancemanier können die Installationen an beliebigen Orten aufgebaut werden. Öffentliche Orte, wie auch Galerien oder private Räume kommen in Frage.

Heute hier morgen dort entspricht dem Lebensgefühl unserer Gesellschaft, und spiegelt sich hier wieder. Das Thema dieser Arbeit, die Kultur des Inuits, deren Gesellschaftsform heute ums Überleben kämpft steht im Kontrast zu unserer westlichen „Rushhouer-Mentalität“, die sinnbildlich in dem Konzept der Kofferarbeiten zum Ausdruck kommt und verweist somit auf das Spannungsfeld unseren Seins im globalen Gesamtbild.“

 

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CLAUDIA BOSCH

„An einem Gefäß wird Material entnommen und in einem zweiten Gefäß wieder abgelegt. Dazwischen liegt ein intensiver, kaum wahrnehmbarer Entwicklungsprozess:

 

Eine Anreicherung mit Linien und Struktur

Eine Veränderung der Oberfläche

Eine Ausdehnung des Volumens“

GERTRUD BUDER

„Mich interessiert das zeichnerische und plastische Potenzial eines Grashalmes – einer gewachsenen Linie, die als Bausatz der Natur eine Raumzeichnung geradezu herausfordert.“

FLORIAN FLÖTHER

„Nicht nur wenn es dunkel wird 


werden die Maschinen sich dienstbar gemacht 


mit mächtiger Geschwindigkeit bewegt 


auf ihnen ruhen leuchtende Blicke 


sie sehen sich schon tot 


gejagt treiben sie weiter 


das Universum bleibt unbeeindruckt.“

MARIEL GOTTWICK

Marie Gottwick zeigt ihre Arbeit

 „Blühende Landschaften“, 2008/09

(Installation mit Schneekugeln)

 

„Schneekugeln, ein beliebiges Spielzeug nicht nur für Kinder, lassen Comicfiguren, Weihnachtsmänner oder Madonnen in märchenhaften Schneelandschaften auftauchen, oder es erscheinen Fotos darin von geliebten Menschen in einer Aura glitzernder Unschärfe.

 

Die Schneekugeln dieser Installation beinhalten bunt bedruckte Plastiktüten verschiedener Unternehmen, dicht zusammen gepresst auf wenige Quadratzentimeter verwandeln sich die Werbeaufdrucke der Tragetaschen zu wunderschönen, fantastischen Miniaturaufdrucken, umhüllt vom Glanz und der Reinheit frisch gefallenen Schnees.

Der Titel, ,Blühende Landschaften’, nimmt augenzwinkernd Bezug auf ein Zitat von Helmut Kohl von 1990 (die Zeit nach der Wende) als der Kanzler den Neuen Bundesländern eine großartige Zukunft voraussagte, nämlich dass sich diese in ‚blühende Landschaften’ verwandeln werden, eine schöne Umschreibung für marktwirtschaftlichen Aufschwung.

Lassen Sie sich entführen in die wunderbare Welt der Plastiktüten, in die Welt des ‚Corporate Identity’ mit seinen verführerischen Erscheinungsbildern und seinen schillernden Farbkompositionen. Je nach Bekanntheitsgrad des jeweiligen Unternehmens schimmert dessen Platz auf dem heiß umkämpften Markt, mehr oder weniger durch die Landschaften hindurch. Märchenhafte Landschaften, jede umhüllt von einer kleinen Plexiglaskuppel unter der sich das Geheimnis des Konsums verbirgt.“


Mehr über Mariel Gottwick hier.

 

KIM TAE-KYUN

KIM TAE-KYUN:

 

zeigt seine Arbeit mit dem Titel „Stillleben“; Entstehungsjahr: 2007; Material: Holz und Kunststoff; Größe: 125 x 35 x 75 cm

 

„Die Arbeit stellt die Ambivalenz des Raumes zwischen Anwesenheit und Abwesenheit dar.“ 

ULI GSELL

Querschnitt ist das bildhauerische Grundthema. 

 

Volumina erhalten Sinn und Ordnung durch Querschnitte.

 

Tiefgehende Analyse der Form geschieht durch Querschnitte.

 

 Querschnitte sind Pläne, Grundrisse.“

 


MEHR von und über Uli Gsell HIER.

TAE-BUM HA

 

„’Ich sehe was, was du nicht siehst.’

 

Ich mache kleine Modelle der Gegenstände, die ich überall finde. 

Dann stelle ich sie irgendwo hin und nehme sie und ihre Umgebung auf. 

Durch die verschiedenen Größen der verkleinerten Modelle und der wirklichen Umgebung zeigen die Fotos etwas Anderes auf.

Die verkleinerten Modelle machen aus einer hüfthohen, eine große Mauer; ein Blumenbeet, das nur zwei Häuser trennt, wird dadurch ein Wald und so entsteht eine neu erfundene Natur.“

 

’Ich sehe was, was du nicht siehst.’

THOMAS HEGER

Fast für die Ewigkeit’

THOMAS HEGER

 zeigt Arbeiten aus der Serie: ‚Fast für die Ewigkeit’

 

Er schneidet Plastiken in Seife: badende Menschen, gefüllte und leere Becken, Badeaccessoires, mitunter ganze Landschaften.

 

Aber Seife als Material für klassische Kleinskulpturen, geht das? Thomas Heger spielt mit der Wertigkeit.

 

Während die Seife das Wasser benötigt, um zur Anwendung zu gelangen und gleichzeitig von ihm zerstört wird, ist die Bronze ein denkmalerprobter Stoff.

 

Anhand von drei beispielhaften Arbeiten und deren unterschiedlichen Materialien spielt Thomas Heger mit dem Thema der Vergänglichkeit.“

 


Mehr über Thomas Heger HIER

 

 

PETER KRETZSCHMAR


‚Es ist nicht recht, nur eine Sache zu kennen, 

man wird dumm davon; 

man sollte nicht ruhen, 

bis man auch das Gegenteil kennt.’ 

(Vincent van Gogh)

MELANIE LACHIEZE-REY

„Die organischen Formen meiner Wand- und Bodenobjekte entstehen aus der Bewegung und Energie einer endlos zirkulierenden, skulpturalen Linie, deren Volumen Raum formt und“ umschreibt, der dem Raum der Umgebung angehört.


Der ‚volumetrische’ Verlauf des Linienkörpers im Raum oder auf der Wand, seine Tiefe und Masse, seine Krümmung, ‚Kurvierung’, Streckung und Biegung, seine Symmetrien samt Abweichungen und seine Licht reflektierende weisse, bis roh materielle Oberfläche bestimmen den individuellen Charakter und Körper der Formen, ihre Substantialität und Vitalität, ihre Dimension und Einheit und ihre ihnen zu eigene Sinnlichkeit.“

BRITTA MARQUARDT

„Mit meiner Arbeit möchte ich mich der wohl immer rätselhaft bleibenden menschlichen Wesenhaftigkeit annähern. 

Ein Grundmotiv ist die Suche des Menschen nach seinem Selbst, nach dem Innen und dem Außen gerichteten Sein.“

STEPHAN POTENGOWSKI

„Bachems Natter, Ba 349:

 

Typ: Einsitzer zerlegbarer Abfangjäger

Länge: 6,10 m

Spannweite: 3,60 m

Startgewicht: 2200 kg

Höchstgeschwindigkeit: 800 km/h auf Meereshöhe

Beschleunigung beim Start: 2,2 g

Reichweite: 40 km

Flugdauer: ca. 7 Min.

Bewaffnung: 24 x 7,3 cm – Raketen vom Typ Föhn

Erster bemannter Raketenflug: 1. März 1945“.


Mehr über STEPHAN POTENGOWSKI hier.

Bachems Natter, Ba 349

GABRIELE SCHWEIZER

Schall-Stills

Klänge bestimmen Orte, Orte bestimmen Klänge. 

 

Werden beide zu ausgewählten Tageszeiten konserviert – also zum Stillstand gebracht – entstehen Klang- und Ortszeichen. 

 

Man kann sie verdichten, indem man sie übereinander legt und so entstehen dann meine „Schall-Stills“.

 

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JULIA WENZ

„Die lineare Skulptur ist dreidimensionale Zeichnung zugleich. Schwarz und Gelb auf weiß-grauen Grund. Der Duktus der Linien wird bestimmt durch die Biegung der Fieberglas-Angelruten. Im Dickicht des verdichteten Schwarz irrlichtert fluoreszierendes Gelb.“

 

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Und das meint die Presse